Nov 062011
 
 6. November 2011  3 Responses »

Das Jahr 2011 brachte für uns viele Neuerungen. Durch den Umzug nach Tirol und den Jobwechsel für Ruth und mich, hatten wir ein paar sehr anstrengende Monate hinter uns. Da uns 2009 Kalymnos schon voll überzeugt hatte, und viel Entspannung versprach, planten wir für September 2011 wieder einen Urlaub auf dieser tollen griechischen Insel. Doch vorher stand noch ein wichtiges Ereignis an: Gerald – mein Cousin mit dem ich aufgewachsen bin, und der in meinem Leben einen sehr wichtigen Platz einnimmt und Judith – seine langjährige Freundin, wollten sich das Jawort geben.


Gerald und Judith


vorm Traualtar – ich durfte die Rolle des Trauzeugen übernehmen

Mir wurde die Ehre zu Teil Geralds Trauzeuge zu sein. Nach einer berauschenden Hochzeit im Kreis der Familie und vieler Freunde des Brautpaares ging es ein paar Tage später auf nach Griechenland.


Sasha flasht „Lucky Strike“ (7b)


typisches Kalymnosfoto

Das Ziel war wie beim letzten Mal: viel schöne Klettermeter zu machen und eine gute Zeit mit Freunden zu verbringen. Matthias und Sascha – zwei Freunde – waren bereits auf der Insel. Somit sah das tägliche Programm folgender Maßen aus: Terassenfrühstück, geniastes Klettern, Baden, Essen, und ab und zu ein das eine oder Bierchen trinken 🙂


steile, pumpige Ausdauerkletterei an guten Griffen – das ist Kalymnos

Von unserem letzten Kalymnos Urlaub 2009 hatte ich noch eine offene Rechnung / eine Tour die ich punkten wollte: Spartacus im gleichnamigen Sektor ist eine wunderschöne supersteile typische Kalymnische Ausdauerkletterei mit einer Boulderstelle in ca. Wandhälfte. Im dritten Versuch gelang mir dann schlussendlich. Nach zwei Klettertagen gings auf in die Vathybay zum entspannten Deep Water Soloing.


per Boot gehts zum DWS´ln


so schauen Ruhetage auf Kalymnos aus 🙂


Matthias gibt Gas

Die zwar geringe Felsenhöhe von ca 10m reichte uns vollkommen aus um unseren Ruhetag mit ein paar Sturzmetern zu versüßen. In den Tagen darauf kam dann mein Onkel Sepp mit seiner Freundin Claudia und Gerald mit seiner Frau Judith nach, und wir verbrachten noch eine sehr schöne Zeit gemeinsam.


warum grinsen die so?


Strand in Sicht!


die Sikati Cave – abartige Kletterei erwartet einen hier


7a zum Aufwärmen – steil und geil!

Wir lernten einige lässige Leute aus der ganzen Welt kennen, verwöhnten uns jeden Tag mit griechischen Spezialitäten und entspannten unsere Musekln beim obligatorischen nachmittäglichen Strandbesuch. Wir gewöhnten uns täglich mehr an die steilen Ausdauerrouten und konnten einige tolle Touren klettern.


Claudia testet die Sinter


mein Onkel Sepp mit seiner Freundin Claudia

Aber das Wichtigste war, dass wir endlich etwas von dem Stress des letzten halben Jahres abschalten und uns wieder ein wenig entspannen konnten. Leide waren wir in diesem Urlaub sehr fotographierfaul. Nichtsdestotrotz ist die kalymnische Kletterei einfach atemberaubend und verspricht jedesmal Kletterei der Sonderklasse!

Meine klettertechnischen Highlights waren folgende:
Spartacus 7b+ (3rd go) Sektor Spartacus – lange Ausdauerroute mit Boulderstelle in der Mitte
the beginning at the end 7b+ (2nd go) Sektor Spartan Wall – kurze Maximalkräftige Tour mit Schlüsselstelle zum Schluss (soft)
the craic 7b+ (flash) Sektor Ivery Tower – wunderschöne Ausdauertour (soft)
Eros 7b+ (flash) Sektor Ahri – ein Kalymnosklassiker mit harter Boulderstelle nach ein paar Metern (hart)
Lactic Shock 7c (3rd go) Sektor Ivery Tower- grenzgeniale super Ausdauerroute (pumpt bis zum Schluss)
Morgan 7b+ (flash) Sektor Sikati Cave – die wohl steilste Tour, die ich je geklettert bin (ca. 16m überhängend!). Matthias Kommentar: „System Data Overflow“ – einfach abartig!


hier in der „Lactic Shock“ (7c) kurz vor der Crux


Claudia klettert Perskindol (6b) onsight – bis dato ihre schwerstes onsight – Gratulation!


in der „beginning at the end“ – kurz aber oho!

Danke an alle – vor allem an Ruth für diesen tollen Urlaub. Es wir definitiv nicht unser letzter Kalymnosurlaub gewesen sein.


Danke für den grenzgenialen Kalymnosurlaub 2011!!!!

Jun 062009
 
 6. Juni 2009  4 Responses »

Nach einer tollen, und auch recht langen Skitourensaison stehen die zwei Bretter nun wieder in der Ecke und warten auf den nächsten Winter. Dafür durfte meine Kletterausrüstung wieder an das Sonnenlicht treten und die Felsklettersaison war somit für mich eröffnet. In Niederösterreich konnte man wie gewohnt schon etwas früher Hand an den Fels legen, und somit beging ich heuer hier wieder diverse Touren.


Flo sichert Manuel in der „Zukunftsweiser“ (Hohe Wand)

Auf der Hohen Wand nahmen mich Flo und Manuel mit in den „Zukunftsweiser“, einer neu sanierten Variante zur „Direkten Sonnenuhrwand“, welche wirklich tolle Kletterei im oberen 6. Grat bietet.


Flo in der Crux der „EP-Platte“ (Hohe Wand)

Danach musste Manuel nach Hause, dafür durfte ich mit Flo wieder mal eine der seltenen Begehungen der EB-Platte machen. Diesesmal durfte ich die 50m cleane Schlüssellänge führen.


Andi und Norbert in der „Spanischen Bären“ (Verlorener Turm – Höllental)

Für mich ist das wahrscheinlich eine der schönsten Klettereien auf der Hohen Wand. Dann nahmen mich Andi und Norbert mit zum Verlorenen Turm, wo uns perfekt abgesicherte und äußerst steile Klettereien erwarteten.


der Piz Chiavazes (Sellapass / Südtirol)

Hier wiederholten wir die „Spätlese“ und die supersteile „Spanische Bären“. Mit 8 ist die Crux sicher nicht unterbewertet! Leider wars für mich zu schwer um diese Länge zu punkten.


ein Einheimischer 🙂 – das Murmeltier kam bis auf 1m zu uns her

Eine besondere Tour durfte ich dann mit einem meiner besten Freunde wiederholen: Der „Weg der Freundschaft“ oder auch „Schubert“ am Piz Chiavazes am Sellapass war unser Ziel.


Stefan in der ersten Seillänge der „Schubert“ oder „Weg der Freundschaft“

Bei der Hinfahrt machten uns einige Verkehrstafeln darauf aufmerksam, dass das Grödner Joch nach 13:00 Uhr wegen Lawinengefahr gesperrt sein würde. Uns war das egal – hauptsache wieder Dolomitenfels unter den Fingerspitzen! Wir waren erstaunlicher Weise nicht die einzige Seilschaft in der Wand.


im Mittelteil dieser tollen Tour

Die Buhlvariante und noch eine Tour bekamen an diesem Tag eine Wiederholung von Südtiroler Seilschaften. Die erste Seillänge war hier die Crux und mit 6 in üblicher Dolomitenmanier bewertet. Die Stände sind hier gebohrt und der Fels sehr freundlich um mobile Zwischensicherungen zu legen.


die letzte Seillänge die wir klettern – man kann gut die Autos am Parkplatz erkennen

Ab und zu gibts auch ein paar ganz gute Schlaghaken älteren Datums. Pit Schubert fand hier wirklich eine tolle Linie in überraschend festen und schön zu kletternden Dolomit. Das einzige, das uns Sorge bereitete, waren rießige Eisvorhänge, die vom Gipfelplateau über uns hingen.


die Eisvorhänge über unseren Köpfen / Eisschlag war unser ständiger Begleiter

Als die Sonne dann richtig heraus kam, gab es dann Eisschlag – dieser fand aber meist den Weg in die Schlucht rechterhand von uns. Die Standplätze waren auch immer gut geschützt.


Andi in der Tour „Seelenfrieden“ (Höllental / Gaisbauerwand)

Als wir dann zwei Seillängen vor dem Ausstieg in plattiges Gelände kamen, wo die Standplätze ungeschützt dem ständigen Eisschlag ausgesetzt waren, entschieden wir uns wieder über die Tour abzuseilen.


Andi im Ausstiegsdach (7+)

Beim Auto wieder angekommen, gab es dann wirklich heftigen Eisschlag, der sich genau über das Gamsband entlud. Vermutlich wären wir zu der Zeit genau an dieser Stelle gewesen, hätten wir uns nicht zur Umkehr entschieden.


Ruth hat viel Spaß im Peternpfad (Höllental / Vordere Stadelwand)

Ich war wirklich total überrascht über die Schönheit dieser Tour, hatte ich doch nichts gutes über den Fels am Piz Chiavazes gehört. Den Rückweg nach Lienz mussten wir dann über Gröden antreten.


der Karkopf / Mieminger Kette / Nordtirol

Wieder zurück in Niederösterreich stattete ich mit Andi der Gaisbauerwand einen Besuch ab. Hier wiederholten wir die tolle „Seelenfrieden“ – eine anhaltend schwere und perfekt abgesicherte Tour, die in der letzten Länge mit einem henkeligen Ausstiegsdach wartet.


Stefan in der ersten Länge der „Pflück den Tag“ – wir queren nach einigen Seillängen in die „Heimatliebe“

Fazit: spektakulär! Mit meiner besseren Hälfte gings auch wieder mal an den Fels. Für Ruth wars die erste Klettertour seit ihrem Kreuzbandriss. Unser Ziel war die vordere Stadelwand im Höllental.


Stefan beim Abstieg vom Karkopf

Wir begingen in recht zügigem Tempo den Peternpfad, eine gut gesicherte Genußtour. Ihr machte es wirklich Spaß und sie hat wieder Blut geleckt. Ein Wochenende in Nordtirol steht jedes Jahr auf dem Programm.


Manuel & Julia in der „Infinito“ (Paklenica / Kroatien)

Deshalb besuchte ich Stefan in Innsbruck und wir wiederholten die „Heimatliebe“ am Karkopf in der Mieminger Kette. Am nächsten Tag statten wir der Enelswand im Ötztal einen Besuch ab. Stefan hat mir nicht zu viel versprochen, als er mir von den tollen Sportklettereien im besten Granit vorschwärmte.


Manuela in der „Karabore“ am Stub

Wir kletterten viele Touren und ich konnte sogar eine tolle 6c onsighten, was für mich schon recht gut ist. Das nächste Highlight ließ nicht lange auf sich warten, als wir zu 8. nach Paklenica / Kroatien aufbrachen.


Conny in der genialen Wasserrillenlänge der „Domzalski“ in die wir einquerten

Mit dabei waren: Gerhard, Barbara, Stefan, Julia, Manuel, Manuela, Conny und ich. Am Hinweg war der letzte Teil der Autobahn gesperrt, warum wir einen kleinen / unfreiwilligen Umweg machten.


Conny, Manuela & Stefan am Stub

Manuel erinnerte sich an einen Pass, den wir dann auch fuhren… 27km Schotterstraße bei Sturm… und nach einigen Kilometern tauchten Tafeln mit Totenköpfen auf… darauf stand MINES – MIENEN. Wo waren wir hier gelandet??? Wir verkneiften den Drang aufs Klo zu gehen, da niemand aus dem Auto aussteigen wollte.


Stub mal 2 – Stefan in der genußvollen „Pero“

Die Straße war nicht gesperrt, also musste zumindest diese entmient sein. So trudelten wir spät Abends in unserem Quartier ein. Die ersten zwei Klettertage begleitete uns die Bora – ein äußerst starker Wind.


viele Genußklettermeter in bombenfesten Kalk in der „Pero

Mit Stefan bestieg ich am ersten Tag gleich 2x den Stub über die genial schöne „Karabore“ und der „Pero“. Auch wenn man hier nicht auf hohe Schwierigkeiten trifft, ist die Kletterei derart schön, dass man diese Touren gemacht haben sollte.


in der plattigen „Capitan Pelinkovac“ – 1A Felsqualität

Am zweiten Tag machten wir zwei Dreierseilschaften und begingen wir (Manuel, Babsi und ich) die Capitan Pelinkovac (rotpunkt) und Julia, Manuela und Stefan die Juha. Am nächsten Tag war das Wetter schön, aber Stefan war leider erkrankt.


Manuel in der „Infinito“ (7a+) am Anica Kuk

Deshalb musste er einen Ruhetag einlegen. Gerhard und Babsi waren so nett mich mit auf Tour zu nehmen. Ich hatte auch schon einen Hintergedanken: Manuel und Flo erzählten mir von der Schönheit der Albatros, die ich mir natürlich nicht entgehen lassen wollte.


ich in der ersten Seillänge der „Albatros“ (6c+) am Anica Kuk

Ich durfte alles vorsteigen, und so konnte ich dieser genialen Linie sogar ein Onsight abringen. Neben uns wiederholten Manuel und Julia die äußerst weit gesicherte und sehr anhaltende Rajna. Mit Schwieirigkeiten bis 7a und teilweise nur 2 – 3 Bohrhaken pro Seillänge legten die zwei hier sicher die Meisterleistung des Paklenicaaufenthaltes hin (abgesehen vielleicht von der Onsightbegehung der Schlüssellänge der „Infinito“ durch Manuel – 7a+!!).


Das ROCKT! Gerhard ist sichtlich begeistert von der Albatros

Am Tag drauf war das Wetter nicht so gut angesagt. Auch die aufkommende Müdigkeit war wohl ein Grund etwas leiser zu treten. Deshalb begingen wir alle die 6 Seillängentour „Watersong“ am Veliki Kuk.


Babsi, Gerhard und ich am Gipfel nach einer der schönsten Touren die ich kenne – die Albatros

Wiederum ging ich in Dreierseilschaft mit Manuela und Stefan. Als ich Tropfen spürte, legte ich einen Zahn zu. Nach 1h 15min standen wir auch schon am Ausstieg.


Manuel in der sehr anspruchsvollen „Rajna“ – eine Kreation der Remy Brüder

Als alle anderen auch ausgestiegen waren, begann es auch schon pünktlich zu regnen – das nennt man gutes Timing. Am letzten Klettertag gings noch mal zum Anica Kuk.


auf Speed 🙂 Manuela und Stefan in der Schlüssellänge der „Watersong“ – es tröpfelt schon

Letztes Jahr hatte ich eine Seilschaft in der „Subara Direkt“ beobachtet, und wollte diese Tour unbedingt machen. Manuel brauchte keine langen Überredungen für diese Linie links neben der Klin.


Stefan gibt Gas – im Hintergrund sind die anderen gut zu erkennen

Hinter uns stiegen Julia uns Stefan in die Klin ein. Nach der Hälfte der Tour fing es auch schon an zu regnen. Durch den überhängenden Fels über uns geschützt, waren die schwereren Seillängen vom Regen geschützt.


Babsi am Ausstieg angelangt

Nebel zog auf und uns umgab eine mystische Stimmung. Eine Seilschaft in der Mosoraski seilte ab. Auch Julia und Stefan machten vor der Schlüssellänge kehrt.


unser Plattenmeister Manuel in seinem Element 😀

Manuels Kommentar hieß: klettern wir halt mal… Ok – dann machen wir das. Er knackte eine sehr anspruchsvolle 6b Länge im Mittelteil. Die darauffolgende Schlüssellänge (6c+) gehörte mir.


so gesehen 2008 aus der Nebentour „Klin“ – deshalb wollte ich die „Subara Direkt“ begehen

Diese war recht lang, knifflig und anhaltend anstrengend. Diesesmal bleibte mir das onsight verwehrt. Dennoch eine sehr spektakuläre und geniale Länge.


Manuel in einer 5c Länge von der Klin aus fotographiert – die Tritte sind hier schon feucht

Die letzten drei Seillängen (5c, 6a, 4b+) waren dann waschelnass, weiter abgesichert und recht heikel zu klettern, da man von den Tritten ständig wegrutschte.


Manuel in der Schlüssellänge der Subara Direkt (6c+)

Manuel versprühte aber eine so witzige Stimmung, dass wir nur noch nach oben konnten 🙂 Nass bis auf die Knochen standen wir dann auch alleine am Gipfel, gaben uns einen kurzen Händedruck und machten uns an den Abstieg, damit uns wieder warm wurde.


in einer waschelnassen 5c Länge

Paklenica 2009 war leider nicht vom üblich perfekten Wetter begleitet, aber wir machten trotzdem jeden Tag schöne Touren. Es gab viele schöne Touren, einen Wahnsinns-Paklenica Start von Julia, eine 7a+ onsight von Manuel, eine total lässige Runde, viel gutes Essen und entspannende Tage.


Manuel nach der supernassen 6a Länge – das Wasser rinnt in die Ärmel rein und unten wieder raus

Ein Danke an alle die diese und auch die Klettertage so schön gemacht haben. Die Klettersaison 2009 hat ja erst begonnen.


Manuel und ich am Ausstieg angekommen

Ich wünsche euch allen einen schönen, unfallfreien Bergsommer 2009. Also – FELS FREI!

Fotos Zukunftsweiser
Fotos EP-Platte
Fotos Spätlese
Fotos Spanische Bären
Fotos Schubert
Fotos Seelenfrieden
Fotos Peternpfad
Fotos Heimatliebe
Fotos Karabore
Fotos Pero
Fotos Capitan Pelinkovac
Fotos Albatros
Fotos Watersong
Fotos Subara Direkt

PS.:dazwischen haben sich ein paar Tage gefunden, an denen wir Sportklettern und Bouldern waren. Ein paar
Impressionen:

Jakob Troger punktet am Vormittag seine erste 8a mit 18 Jahren und klettert am Nachmittag noch etliche 7a´s zum Ausdauertraining:

Jakob in „Unbreak together“ am alten See Klettergarten / Osttirol

Jakob in „Ziml“ am alten See Klettergarten / Osttirol

Julia & Manuel im Kremstal / Niederösterreich beim Bouldern:

Jun 062008
 
 6. Juni 2008  6 Responses »

Flo kannte schon Sizilien und Burnie wollte auch schon mit ihm nach Korsika. Aber erst als er von mir erfuhr, dass man dort einzigartige Kletterei finden könne, wurde er hellhörig und war sofort Feuer und Flamme.


Bei der Fähre angekommen

(Sorry Burnie, aber man muss die Frage nur richtig formulieren: „Dort kann man genial klettern… hasch Lust?“ *gg*) Dadurch, dass ich in die letzten Wochenenden klettertechnisch und beruflich immer in einem anderen Land war (Italien, Kroatien, Deutschland) kam Frankreich als das 4. Land in der 4. Woche dazu.


In der ersten Seillänge der Bella Ciao

Nachdem wir die besten Topos + Beschreibungen + allgemeiner Infos und Tips von Volker bekommen haben (ein rießiges Danke an dieser Stelle!) und wir alles notwendige vorbereitet hatten, gings endlich los. Nach der Arbeit gings ab auf die Südosttangente in den Stau und danach noch 913km ab nach Livorno in Italien.


Die ersten Tafonis werden erklettert – einfach nur genial so etwas

Dort schliefen wir 3h vorm Auto bevor es per Fähre 4h nach Korsika ging. Unser erstes Ziel war das Restonicatal bei der Stadt Corte im Landesinneren. Am Campingplatz Tuani bauten wir unser erstes Lager auf. Am nächsten Tag gings dann ab zu unserer Eingewöhnungstour.


Überall Schnittlauch – damit wird unser Abendessen verfeinert 😀

Dies sollte unser Erstkontakt im Granit werden. Da wir schon über die generell nicht einfach zu findenen Zustiege vorgewarnt wurden, entschlossen wir uns für eine Tour mit leicht zu findenden Weg durchs Gebüsch, auf den Monte Leonardo über die Tour Bella Ciao (7- 240m).


Der Rossolino – die markante Verschneidung ganz oben ist gut zu erkennen

Voll begeistert von der überraschenden Griffigkeit des Gesteins (wir hatten schon etwas Bauchweh deswegen im Vorfeld) gings über super Seillängen zu unserem ersten Sicht und Griffkontakt mit den berühmten Tafonis.


eine supergriffige Verschneidung erwartet uns in der zweiten Seillänge

Voll begeistert und jubelnd stiegen wir bis zum Gipfel, wo schon bedrohlich die Wolken hereinzogen. Aber das Wetter hielt noch aus. Beim Abstieg fiel Flo gleich der überall wachsende Schnittlauch auf. Somit war eine Zutat für unser Abendessen (Nudeln – jeden Tag mit einer Ausnahme) schon gefunden.


die 3. Seillänge (Brotleibparade) ist eine der schönsten der ganzen Tour

Am zweiten Tag gings in das in unmittelbarer Nähe liegende Tavignanontal über einen total netten Wanderweg zum Rossolino. Dies sollte unsere erste Topoguide 5 Sterne Tour (Schönheitsbewertung im Führer) werden.


ich steige in die Jubelverschneidung ein

Die Tour heisst Ombre et Lumiére und ist im plasiermäßig eingebohrten 7- Grad angesiedelt. Die Tour war recht kurz (190Hm), aber jeder Klettermeter entschädigt für den dafür relativ langen Zustieg. Es ist von Beginn an genial und steigert sich mit jeder Seillänge bis zur perfekt geformten Jubelverschneidung.


lang und anstrengend, aber einfach nur genial!

Hier hieß es piazen, pressen, schieben. Die Absicherung ließ keinen Stress aufkommen und somit konnten wir unsere ersten richtigen Piazerfahrungen im Granit sammeln… puh… nicht ohne! Der Abstieg führte auch hier per Abseiler zum Einstieg.


wie bei fast allen Touren geht es auch hier per Abseiler zurück zum Einstieg

Da unsere Wetterfeh kein gutes Wetter für den nächsten Tag vorhergesagt hatte (Ruth informierte uns jeden Tag über die Großwetterlage), beschlossen wir einen Gebietswechsel zum Bavellapass.


Badespaß am Ruhetag – die Wassertemperatur ist perfekt 🙂

Hier starteten wir mit unserer nächsten 5 Sterne Tour: Linea a l´Ombra auf den Punta di Chjapponu – wieder perfekt eingebohrt und mit 7- bewertet. Das Wetter war perfekt und jede Seillänge eine Perle für sich!


die lange erste Seillänge der Linea a l´Ombra (50m)

So gehts von Beginn an bis zum Schluss über 225 geniale Höhenmeter auf den in der Sonne liegenden Gipfel. Langsam kamen wir mit dem Granit schon ganz gut zurecht.


herrlich geht es weiter in die nächste Seillänge

Über die nächste Tour – unser absolut unangefochtenes Korsikahighlight: die Voie Allegria (sowie über das korsische Flair) – berichtet Flo in seinem Artikel.


beim Abseilen bleibt uns Zeit für ein paar Tafonifotos

Zum Abschluss gings noch zum Tafonigenuß zum Punta d´Arghjavara, welcher sich perfekt für unstabile Tage (so wie unserer war) eignet: kurzer, nicht schwer zu findener Zustieg, 140m Kletterspaß mit mehreren Touren nebeneinander und im oberen Wandteil mit vielen Tafonis gespickt.


Der obere Teil der Voie Allegria – überall Tafonis – einfach ein Wahnsinn!

Hier gibt es genußreiche Seillängen von 6+ bis 7+ welche man sicher in dieser Art nirgends mehr finden kann.


wir eröffnen eine kleine Variante 2 Seillängen vor dem Gipfel (ca. 5 / 5+)

Da das Wetter etwas schlechter aussah, als es sich dann doch entwickeln sollte, entschlossen wir uns nach den plattigen Seillängen der Tour Altore nur noch oben die Headwallseillängen der Touren Altore, Conquisttador und Torre di Alba zu klettern.


Flo genießt die neue (?) Variante und ist begeistert (schließlich hat er sie entdeckt)

In der Conquisttador fanden wir dann einen der fotogensten Standplätze die ich kenne – einfach eine Riesengaudi so etwas.


die Headwall ist ein Hammer und benötigt nur den 6. Bierhenkelgrad (Zitat Volker)

Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Nach zwei Schlechtwettertagen, die wir am Südende in Bonifacio und den Weiterweg Richtung Cap Corse (+ Slaklinesessions – und i kanns immer no nit *g*) verbrachten, machten wir am letzten Tag unsere ersten Schnupperversuche im Deep Water Soloing (keine ernsthafte Kletterei – nur just 4 Fun).


das Korsikahighlight ist schon vorbei und das Gipfelfoto ist auch geschafft

Aber das hat mi schon hungrig für diese Kletterart gemacht. Es war eine Mords Gaudi. Schon fast zu lange von meiner Freundin getrennt, gings dann endlich wieder den langen Weg ab Richtung Wien, wo wir um 05:00 Uhr in der Früh total müde ankamen.


irrste Gesteinsformen, die man sich nicht vorstellen kann – hier auf Korsika findet man sie

Ein paar Stunden später saßen wir dann mit unseren besseren Hälften bei einem super Frühstück in Baden bei Flo und Burnie (danke no mal an dieser Stelle dafür!). Korsika war für mich eine neue Kletterdimension und ein echt geile Sache. Ich kann nur sagen: Wer Granit mag, wird Korsika lieben.


wohl einer unserer imposantesten Standplätze hier in der Conquisttador

Und noch eine kleine Warnung: Wer gerne Bier trinkt, sollte dies besser selber mitnehmen. Wir haben in 0815 Lokalen für eine Halbe Bier zwischen 6 und 8€ gezahlt! Im Geschäft kostet eine Dose um die 2€!! Außerdem waren die Spritpreise um mindestens 10 Cent / Liter teurer als in Österreich.


und noch einmal Tafonigenuß in der Altore zum Abschluss

Aber die Unmengen an genialem Fels und die nahe liegenden Sandstrände lassen das schnell vergessen und Korsika zu einem echten Erlebnis werden. Danke an Flo an dieser Stelle für seine Bereitwilligkeit sofort mit mir so eine Reise zu machen und etwas neues auszuprobieren.


der Bavellapass – für Wanderer, Motoradfahrer und vor allem für Kletterer ein Paradies

Es hat sich voll ausgezahlt und ich kann es nur weiterempfehlen. Außerdem möchte ich mich noch bei Volker von Topoguide.de bedanken, welcher uns diesen heißen Tip gegeben hat und uns mit allen notwendigen Grundinformationen ausgestattet hat.


Campingplatzaction – Flo zeig wies geht – i kanns trotzdem no nit *gg*

Auf seiner Homepage findet ihr super Topos (für den gesamten Alpenraum!) mit sehr guten Zustiegsbeschreibungen (Achtung: eine Landkarte 1:25000 sollte trotzdem unbedingt immer im Gepäck sein).


zensiertes „nacktes deep water soloing schnuppern“ – alles kann i euch a nit zumuten 😀

Volker und Nicole bringen in den nächsten Wochen ihren brandneuen Korsikaführer mit Topos der üblich hohen Qualität (und die ist wirklich hoch!) raus. Zu finden ist das ganze unter www.topoguide.de.


wir kommen sicher wieder 🙂

An dieser Stelle möchte ich meinem Cousin Gerald noch eine gute Besserung wünschen. Er liegt gerade in Deutschland in einem Spezialkrankenhaus, da er nach seinem schweren Kletterunfall letztes Jahr immer noch schwerwiegende Wirbelschäden hat. Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass alles gut vorbeigehen wird! I glaub du weisch, wie sehr du mir am Herzen liegst!

Die Bilder von der Tour Bella Ciao könnt ihr hier sehen.
Die Bilder von der Tour Ombre et Lumiére könnt ihr hier sehen.
Die Bilder von der Tour Linea a l´Ombra könnt ihr hier sehen.
Die Bilder von der Tour Voie Allegria könnt ihr hier sehen.
Die Bilder von der Tour Altore + Varianten könnt ihr hier sehen.

Die Bilder von den etwas anderen Korsikaimpressionen könnt ihr hier sehen.

Feb 062008
 
 6. Februar 2008  4 Responses »

Es ist recht spät als wir wegfahren: 12:30 Uhr. Egal – Hauptsache aus der Stadt raus. Das letzte Monat bestand fast ausschließlich aus Arbeit, Stadt, schlechtes Wetter, regelmäßige Lokalbesuche, viel Essen – höchste Zeit für etwas Frischluft! Manuel schlägt den Wachauergrat vor, der relativ lang ist und bis 6 /6+ geht (mit Varianten bis 7+). Doch mir steht der Sinn nach etwas härterem, steilerem.

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der Trans – Amerika Pfeiler in der schönen Wachau

Ich schlage ihm vor, vor Ort eine Wandvisite des Trans America Pfeilers zu machen. Der liegt direkt neben der Straße die die Donau entlang führt. In die Wand war gerade Sonne gekommen und es schaut recht trocken aus. Wir entschließen uns für diese traumhafte Kletterei, die ich vor ca. 2 Jahren bereits einmal gemacht hatte. Da ich die Längen die ich damals nachgestiegen bin im Vorstieg versuchen möchte, startete Manuel mit der ersten knackigen Einstiegsseillänge (7).

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ich im Nachstieg der ersten Seillänge

Die Crux der Seillänge war recht rutschig und auf kleinen Tritten. Doch Manuel meisterte das Ding mit Bravour. Unaufgewärmt (5min Zustieg) ist das Ding dann doch recht anspruchsvoll – schließlich sind wir bis auf wenige Ausnahmen reine Kalkkletterer (was sich hoffentlich noch ändern wird). Egal – ich steige nach und habe im Nachstieg mindestens dieselben Probleme wie Manuel. Aber die Tour ist super abgesichert – und ich kann im Nachstieg das ganze etwas ruhiger angehen.

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Manuel geht die 2te Seillänge an

Recht aufgepumpt komme ich am ersten Stand an. Wir haben locker Zeit – schließlich ist die Tour nur 4 Seillängen lang. Die zweite, sehr kurze Seillänge gehört dann mir. Da ich aber noch zu gepumpt bin, schaffe ich die 7/7+ leider nicht rotpunkt. Die Unterarme machen zu und ich kann die recht guten Griffe einfach nicht halten. Wir hätten doch etwas mehr aufwärmen sollen. Auch Manuel sitzt in derselben Stelle wie ich.

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der Kreuzzug führt zum Stand

Ala Manuel am Stand angekommt spüre ich es erst: Der Block auf dem wir stehen ist locker! Manuel meint, dass sogar im Topo steht, dass hier irgendwer mal mit dem Block abgehen wird. Für den Kletterer ist das sicher nicht so schlimm, wie für denjenigen, der sich gerade darunter aufhaltet – zumal rechts daneben ein paar Sportklettertouren existieren. Manuel startet in die 3. Seillänge, die nicht sehr steil ist, aber mit einer eigenen Technik zu bewältigen ist.

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herrlich – die Donau im Hintergrund und die Schlüsselseillänge über uns

Er versteigt sich leicht und macht einen kleinen Abflug in der Crux der Seillänge. Verdammt… im 2ten Versuch dann etwas weiter links und es funktioniert. Das ewige Hallentraining ist halt nicht in der ersten Tour auf den Felsen (noch dazu Gneiss) umzusetzen. Egal – weiter gehts zum letzten Stand unter der Schlüsselseillänge. Ich steige nach und erinnere mich an die folgende Länge: unten noch eine herrliche Kantenkletterei mit Schwierigkeiten bis 7+, danach eine etwas leichtere Stelle, die allerdings mit einem Runout aufwartet und zum Abschluss die Schlüsselstelle der Tour: eine seichte mit Auflegern gespickte Verschneidung mit einer 8- Stelle.

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Manuel vor der Crux

Ich kann mich nur noch wage an die Kletterei erinnern. Und doch hilft es mir – ich gehe das Ding ruhig an und klicke Express nach Express. Die Kante ist wirklich genial! Schließlich komme ich zum leichten Part und kann mal entspannen. Ich lasse mir Zeit, gehe den Runout, der wie ich zugeben muss, mental doch anstrengend war – waren meine Unterarme ziehmlich zu (Der Runout ist plattig aber nicht schwer – vielleicht 4). Bis jetzt ist alles gut gegangen – jetzt gehts ab in die Crux. Auch hier stecken wieder mehr als genug Bolts. Mir kommts ewig vor, bis ich mich schließlich ran getrau (hab i schon gsagt, dass i gepumpt war *gg*).

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kurz nach der Crux – es ist fast geschafft!

Und wirklich – 2 Jahre nachdem i die Tour gangen bin, schaffe ich die Schlüsselseillänge rotpunkt (für mein Kletterniveau darf ich sehr zufrieden sein). Manuel steigt nach und knackt auch die Schlüsselstelle im ersten Versuch – er hatte ein paar Zuschauer von der Nasenwand. Dann sind wir noch über die Tour abgeseilt, Richtung Dürnstein gefahren und haben einen Weinbauer gesucht. Die erste Felstour (und des im Februar) musste begossen werden. Mit sehr guten Weisswein – Manuel ist ein Weinkenner – hat er mi dann so richtig eingsaftelt. Es is soweit kemmen, dass i um 6e abends im Auto eingepennt bin 🙂 Nebenbei gsogt, war des die erste Tour mit Manuel gemeinsam – und es war wie ein Orgasmus für die Finger (eine geniale Abwechslung zum Hallenplastik)

Die Fotos von der Tour könnt ihr euch hier anschauen.