Jun 022016
 
 2. Juni 2016  2 Responses »

Nach Jahren der Abstinenz habe ich meine Tiroler Freunde dazu überredet mit mir nach Kroatien zum Klettern zu fahren. Zu gut war der Fels und zu schön die Erinnerungen an vergangene Urlaube in diesem kleinen Paradies namens Paklenica. Continue reading »

Jun 022013
 
 2. Juni 2013  2 Responses »

Die selbstauferlegte Regel sich jedes Jahr mindestens ein neues Klettergebiet anzuschauen lies mich im Frühjahr etwas grübeln. Letztes Jahr waren wir in der Verdonschlucht, welche wohl nur sehr schwer zu toppen sein würde. Außerdem hatte ich noch nicht wirklich eine Idee. Was hilft da? Genau – Internetrecherche. Diese führte mich mal wieder auf die Website von Thomas Behm. Auf seiner Seite bekommt man immer wieder Ideen für Touren und Urlaube. Schließlich hatte ich noch etwas e-mail Kontakt mit Thomas, welcher mir vorschwärmte, wie toll die sardischen Multipitch Routen sind. Somit war für mich klar, wohin es geht. Nun musste nur noch Matthias überredet werden. Zugegeben – das war wohl die leichteste Übung 🙂 Der Termin wurde fixiert und die Fähre gebucht. Dann gings endlich los. Mit der Nachtfähre gings ab auf die Insel und am ersten Urlaubstag waren wir bereits im warmen Süden. Zur Urlaubseinstimmung wollten wir was Steiles klettern. Somit fiel die Wahl auf die „Millenium Bug“ in der impossanten Milleniumgrotte.


die mächtige Milleniumgrotte – wer erkennt die Leute am Fuß der Wand?

Zugegeben: der Zustieg ist nicht schwer zu finden. Befolgt man allerdings genau den Führer, kommt man schnell mal in Teufels Küche. Dies sollte uns noch öfter so gehen in diesem Urlaub. Schlussendlich haben auch wir dann die extrem eindrucksvolle Grotte gefunden und stiegen in die Tour ein.


Blick von innen raus – die Grotte misst sicher 50m an der höchsten Stelle!


Matthias in der steilen „Millenium Bug“

Sie führt vom linken Rand der Grotte immer steil über den Rand derselbigen in die Mitte um dann nach oben hin auszusteigen. Hier hatten wir schon mal einen gewaltigen ersten Eindruck von Sardinien abbekommen. Hier wollten wir auf jeden Fall wieder herkommen. Eine der Musstouren auf Sardinien wenn es nach Thomas geht, ist wohl die „Sette anni die solitudine“ an der Punta Giradili.


die Punta Giradili


Matthias in der ersten Länge der „sette anni die solitudine“

Sie ist von Michel Piola erstbegangen worden und verspricht sehr abwechslungsreiche Kletterei in perfektem Fels. Das Highlight ist hier wohl die lange Verschneidung und die sehr steile 6b Länge kurz vor dem Gipfel.


in der steilen und wunderschönen Verschneidung


hoch oben am Pfeiler

Wir hatten den ganzen Tag Sonne und wollten am nächsten Tag was im Schatten machen. Wir suchten uns eine vier Seillängen lange Tour an der Wand vis a vis aus. Den Zustieg fanden wir gleich, allerdings irrten wir dann 1,5h bei gefühlten 35°C in der stehenden Luft durch die Macchia am Wandfuß. Für die sicher über 2km lange Wand gab es im Führer nur eine 2cm² große „Übersichtsskizze“, die nur einen kleinen Teil der Wand zeigt. Wir liefen hin und her und fanden nichts! Irgendwann erspäten wir dann einen Bohrhaken. Es war zwar höchstwarscheinlich nicht unsere Tour, aber uns wars mittlerweile egal. Wir stiegen also ein. Wo wir da hineingeraten waren, sollten wir schnell zu spüren bekommen. Die Tour war sehr, sehr technisch und extrem kleingriffig. Mit Mühe und Not absolvierten wir die ersten zwei Seillängen. Danach haben wir zum Rückzug geblasen… Schimpfteraden über den Führerautor mit seinen spartanischen Zustiegsbeschreibungen und irrwitzigen Wandskizzen inklusive… Ich finde es schade, dass ein sogenannter Local sich viel Mühe für einen solchen Kletterführer gibt, und dann bei solchen Sachen offensichtlich „zurück hält“. Ein paar genauere Übersichtsskizzen und bessere Zustiegsbeschreibungen bzw. Wandübersichtsbilder wäre sehr hilfreich. Womöglich sind wir auch verwöhnt von diversem anderen Führermaterial alla Topoguide und co? Egal – wir hakten den Tag ab und fuhren nach Cala Ganone.


frühmorgendliches Bad im sardischen Meer

Als nächstes war ein „Ruhetag“ am Strand von Cala Luna geplant. Vorsichtshalber packten wir die Klettersachen auch mit ein und fuhren mit dem Boot (Spezialpreis für Kletterer 10€ – statt den üblichen 15€) an den malerischen Strand. Rumliegen interessierte uns aber herzlich wenig.


die Grotten von Cala Luna (vom Boot aus fotographiert)


„no hand rest“ in einer 7a+

Zu schön war der Fels. Nach einem stark überhängenden 7a+ „warmup“ suchten wir uns eine 7c raus, die wir beide im 3. go punkten konnten. Was für eine Perle! Nix mit Ruhetag 🙂 Wir parkten Abends wieder bei Cala Fuili.


ein Ruhetag wie er im buche steht 😉

Am nächsten Morgen standen wir auf und namen noch vor dem Frühstück ein erfrischendes Bad im Meer – Sonnenaufgang inklusive 🙂 So muss Urlaub sein! Ich kann mir wirklich schlimmeres vorstellen. Nach gemütlichem Frühstück gings dann auf zur Milleniumgrotte. Hier zogen wir uns eine Kalymnotische Sintertour nach der anderen rein.


Sinterkletterei alla Kalymnos

Müde und zufrieden fuhren wir am Abend Richtung Landesinnere. Unser Ziel war die Parete Donneneittu mit der Tour namens „L´Angelo Assassino“. Thomas beschreibt die Tour in seinem Topo wie folgt: „magische graue Linie zwischen gelben Überhängen in einer absolut wilden und einsamen Gegend“. Und er hielt Wort! Die Anfahrt in dieses wildromantische Tal war schon ein Abenteuer für sich. Der Zustieg am nächsten Morgen war schnell gefunden.


Zustieg zur „l´angelo assassino“

Somit stiegen wir in dieses Bollwerk ein. Die Tour war dann der absolute Hammer: nach anfänglicher nur „schöner“ Kletterei gings ab Seillänge 4 dann richtig los: grauer Edelkalk mit Tropflöchern genau da wo man sie braucht – einfach unglaublich.


grauer Edelkalk und gewaltige Kletterei


Matthias in der grenzgenialen Schlüssellänge

Die 7b Länge war uns einen Tick zu heftig um sie onsight zu knacken… die Italiener sind einfach super Techniker. Aber trotzdem schafften wir alles frei und konnten sehr zufrieden nach getaner Arbeit mit breitem Grinsen abseilen (50m freihängender Abseiler inklusive).


die Kletterei ist anhaltend sehr technisch


Fels vom Feinsten

Dann gings wieder Richtung Braunei wo wir den Megaklassiker „Wolfang Güllich“ für den nächsten Tag geplant hatten. Diese Tour zieht rechts neben der „sette anni di solitudine“ 400hm kerzengerade die Südwand rauf. Der Fels ist hier genauso perfekt, nur eben weniger abwechslungsreich.


Tropflochkletterei in der „Wolfgang Güllich“


steile und schöne Kletterei

Wer Tropflochkletterei gerne hat, ist hier genau richtig. Man hat 400Hm davon! Trotzdem wunderten wir uns oft über die Platzierungen der Stände… oft wurde der Stand einfach nur dämlich mitten in die Platte gebohrt, wo man doch in 2m Umkreis zumindest halbwegs stehen konnte… manche Logik wird mir wohl immer verschlossen bleiben. Egal – eine schöne Tour wars trotzdem!


Tropflöcher von unten bis oben – ein Wahnsinn


dolce vita sulla roccia 🙂


„after climbing bierchen“ am Meer mit Sonne – alles da was man braucht 🙂

Abends gings wieder mal ans Meer wo wir ein sehr nettes Grazer Pärchen kennen lernten. Für den planten wir unseren „Pflichtbesuch“ an der Cala Goloritze – den Turm der Türme. Auf diese Nadel führt der schwerste „Normalweg“ Italiens (6b). Nach einstündiger Wanderung erpäten wir das Objekt unserer Begirde.


der „Turm der Türme“ – die Cala Goloritze


tolle Aussicht aus der Wand


supergeniale Kletterei am Turm der Türme

Und wir waren (natürlich) nicht alleine. Es wurde schon fleißig geklettert. Also suchten wir uns die einzig freie Linie aus, von der wir ein Topo hatten – die „itu damagoni“. Die Kletterei war hier einfach genial: technisch, abwechslungsreich und super Fels.


Aussicht zu unserem „after climbing“ programm 🙂


obligatorisches Gipfelfoto


das Wasser ist zwar noch etwas kühl – aber wir haben ja auch brav geschwitzt

Nach dem obligatorischen Gipfelfoto seilten wir ab um dem Strand einen Besuch abzustatten, den wir schon so lange beobachteten. Und das war wirklich eine Perle. Wenn mich jemand fragen würde, was mir besonders gut an Sardinien gefallen hat, dann ist die Antwort mit sicherheit: die wundervollen Strände. Sowas findet man wirklich nicht so schnell! Die Boote scheinen hier immer zu schweben. Bei Rückweg zum Auto (bergauf mit 1,5h angegeben) wollte uns dann so eine „Männergruppe“ überholen. Das lies mein Stolz nicht zu ;D Somit verschärte ich das Tempo. Die Stimmern hinter uns wurden immer weniger, bis nur noch 1 Mann hinter uns nachging. Bis zum Schluss überholte er uns dann natürlich nicht, und wir legten die Strecke in 45min zurück 🙂 – mit Crox bzw. Sandalen und Badehose… das war wohl eine schöne Niederlage für unsere deutschen Verfolger (mit hohen Bergschuhen) *gg*. Der nächste Tag brachte nichts gutes: wieder mal verirrten wir uns in der Macchia, weil wir die (echt miese) Zustiegsbeschreibung offensichtlich falsch deuteten. Das Fazit dieses Tages war: der erste Tag ohne Klettermeter und 2h herumkoffern in der Macchia bei 30°C. Abhaken und weitermachen hies die Devise. Wieder gings ins Landesinnere, wieder in eine neue Gegend. Unser Wunschziel war eine Tour namens „stella di sangue“ am Brunco Nieddu.


die „stella di sangue“ am „brunco nieddu“


Matthias in einer anspruchsvollen und sehr technischen 7a Länge

Schon bei der Hinfahrt hatten wir dasselbe Spiel: die Anfahrtsbeschreibung war für die Katze – wir machten also ein paar Extrameter und kurvten etwas ziellos durch die Gegend. Zumindest hatten wir eine Ahnung wo wir hin mussten. Es würde also wieder spannend werden… am nächsten Tag gings dann los. Das sogenannte „Wäldchen“ (original Zitat des Führerautors) sollte sich als ausgewachsener Wald mit wuchender Macchia herausstellen.


da darf man sich schon festhalten 🙂


manche Bolts waren schon sehr verrostet (nicht alle!), obwohl die Wand 25km im Landesinneren liegt

Dennoch hatten wir eine gute Spürnase und fanden auf Anhieb die Tour. Das gab ein High Five am Einstieg – yeah. Da die Tour sehr anhaltend war (6c+, 7b, 7b, 6c+, 7a, 7a+, 6b+, 7a), beschlossen wir die Längen aufzuteilen: ich führte die ersten 4 – Matthias die letzten 4 Seillängen. Und die Tour war wirklich toll. Mit Ausnahme der sechsten Seillänge konnten wir beide alles onsight klettern (und die letzte haben wir ausgelassen, weils uns gar zu plattig ausgeschaut hat). Alles in allem wieder mal eine tolle Tour in perfektem Fels! Die Finger waren schon gar arg mitgenommen, und die Zehen wollten einfach nicht mehr aufhören weh zu tun. Für unseren letzten Tag suchten wir uns noch was Besonderes aus.


so lässts sichs frühstücken

Wir wollten eine etwas gemütlichere und nicht allzu lange Klippenkletterei genießen – die Tour namens Apriti Cielo versprach vom Topo her eine tolle Sache zu werden. Und wo wars dann auch. Bei 30°C und viel Wind ließ es sich oben ohne überm Meer schon aushalten. Der Fels war perfekt und die Kletterei wirklich toll – unsere Finger und Zehen hätten keinen Meter mehr vertragen.


traumhafter Fels an der Küste in der „apriti cielo“


ein wunderschöner Abschiedsgruß von Sardinien

Dann mussten wir Abschied nehmen. Mit der Nachtfähre gings wieder ab nach Livorno, von wo wir dann am nächsten Tag den Heimweg antreteten. Unser Fazit: Sardinien ist sehr rauh  und bietet extrem viele Klettermöglichkeiten für jedermann. Egal ob steil, flach, kurz oder lang – hier gibts findet jeder was er gerne hätte! Es war wieder mal ein super Kletterurlaub – genauso wie man ihn sich vorstellt.


die sunnyboys – es war ein super Urlaub

Danke an Thomas für die tollen Infos und für das Leihen des Ketterführers!Und vielen Dank an Matthias – es ist immer wieder genial mit dir auf Kletterurlaub zu fahren!

Fotos:
Millenium Bug
sette anni di solitudine
l´angelo assassino
Wolfgang Güllich
itu damagoni il mio veleno
stella di sangue
apriti cielo

Sportklettern Cala Luna & Milleniumgrotte

USA

Nov 022012
 
 2. November 2012  6 Responses »

Nach einem super Alpinsommer 2012 gings für Matthias und mich auf zum „finalen“ Trip in die USA. Unser Ziel war es primär viele Gegenden anzuschauen und überall ein bischen zu klettern. Nach einem 15 stündigen Flug landeten wir ordentlich müde in Las Vegas und starteten von hier aus unseren „Rocktrip“.


Ankunft in Las Vegas – was für ein Kulturschock


Matthias am Steuer – auf gehts Richtung Yosemite

Am Tag nach unserer Ankunft kauften wir mal richtig ein und fuhren gleich los Richtung Yosemite. Am nächsten Tag trudelten wir dort dann auch ein und stellten uns im Camp4 in die Warteschlange. Mit etwas Glück bekamen wir den letzten freien Platz und deponierten unsere Einkäufe in dem uns zugewiesenen Bearlocker.


Warteschlange beim Camp 4


El Capitan bei 36°C…

Unglaublich aber war: es hatte knappe 100° Fahrenheit (= ca. 36°C ) und der Himmel war wolkenlos. Und der Wetterbericht für die nächsten Tage versprach keine Änderung. Nach den ersten Nächten in Amerika konnte ich nicht wirklich gut schlafen. Maximal 4h Schlaf und eine satte Verkühlung (dank der Klimaanlagen in den Flugzeugen) verhalfen meiner Motivation nicht gerade zum Auftrieb. Unser erstes Ziel war es eine leichte Technotour zu klettern, um ein wenig Übung zu bekommen.


Vorbereitungen für eine Bigwall

Denn wie für jeden war es auch unser Wunsch die berühmteste Tour der Welt, die Nose, zu klettern. An jedem Tag beobachteten wir trotz brütender Hitze zwischen 4 und 6 Seilschaften in der Tour. Als wir recht früh zum Einstieg der ausgesuchten Technotour (das „Westface“ am Leaning Tower) die gesammte Ausrüstung raufschleppten, ahnten wir noch nicht was uns am Einstieg erwartete.


unser primäres Ziel war der Leaning tower – rechts im Bild

Die Hitze trieb wohl alle Kletterer die nicht gerade in der Nose unterwegs waren auf die schattige Seite des Tales. Somit waren wir trotz frühen Aufbruches Seilschaft Nr. 5, die diese Tour begehen wollte. Das war ein Schock für uns!


wir wären Seilschaft Nr. 5… vergiss es…

Wir disponierten um und wollten eine leichte Freiklettertour im Valley machen. Am Einstieg angekommen bot sich uns dasselbe Bild: langsame Seilschaften in der Wand, 2 Seilschaften wartend beim Einstieg… der Spaßfaktor litt gewaltig. Wir disponierten wieder um und kletterten weiter rechts eine weitere Ausweichtour, damit wir endlich ein paar Klettermeter machen konnten. Wir kletterten die ersten 5 Seillängen der „DNB – direct north buttress“, welche nach oben hin immer besser wurden, und seilten wieder ab.


direct north buttress – ist steiler als es ausschaut


Yosemiteflair – der Half Dome


die etwas anderen Verkehrstafeln…

Tags drauf kletterten wir dann die ursprüngliche erste Ausweichtour namens „Central Pillar of Frenzy“ welche wir von Charlie empfohlen bekommen hatten. Im Schatten wars gerade so zum Aushalten. Unvorstellbar wie man bei der Hitze in die Südwand des El Capitan einsteigen konnte.

in der zweiten Länge des „Central Pillar of Frenzy“ – auch eine sehr beliebte Tour


superschöne Risse


so gehts dahin


Midnight Lightning – der wohl berühmteste Boulder der Welt

Da wir nicht nur im Yosemite rumwarten wollten, bis wir bei kletterbaren Bedingungen in die Nose einsteigen konnten, entschieden wir uns am nächsten Tag weiter zu fahren. Schließlich hatten wir nur begrenzt Zeit und wollten noch ein paar andere Gegenden sehen. Gesagt, getan. Am nächsten Tag führen wir in die Tuolomne Meadows und kletterten dort eine weitere Tradtour namens „Lucks Streaks“.


Tenaya Lake – auf 3000m Seehöhe!


wir hängen unsere Vorräte in die Bäume, damit der Bär nicht unser Auto knackt!

Sie befindet sich am Fairview Dome und ist in guten 20min Zustieg zu erreichen. Da es hier am Parkplatz keine Bearlocker gab, haben wir unsere gesamten Vorräte in die Bäume gehängt. Wir dachten uns: lieber erwischt der Bär unser Essen, als dass er uns das Auto aufknackt. In der Tour selber waren dann 2 Seilschaften am werkeln. Die ersten haben uns nach der zweiten Seillänge überholen lassen und die zweite Seilschaft holten wir eine Seillänge unterm Ausstieg ein. Die Kletterei war sehr schön: unglaublich schöner Granit gespickt mit Knubbel und von einer logischen Risslinie durchzogen führt durch die Westwand. Dabei heisst es natürlich die gesammte Tour inkl. Stände selbst abzusichern. Auch landschaftlich sind die Meadows wunderschön. So bekommt man auf über 3000m Seehöhe rießige Wälder und schöne Berge zu sehen.


im Schatten kann mans grad aushalten auf 3000m Seehöhe…


tolle und total cleane Kletterei


landschaftlich wunderschöner Abstieg

Nach dieser Tour gings für uns wieder zurück Richtung Las Vegas. Hier versprachen wir uns zwar nicht angenehmere Temperaturen, aber hoffentlich mehr schattige Spots und weniger Leute.


Red Rocks – dieses Gebiet hat uns wohl am besten gefallen

Und wir behielten Recht. Da unsere Motivation im Yosemite durch die abartige Hitze und die vielen Leute etwas gelitten hatte, gingen wir in den Red Rocks die ersten Tage sportklettern, um wieder ein wenig den Spaßfaktor zu finden. Die Kletterei war hier wirklich toll: steil, griffig und spektakulär. Wir probierten Routen bis 5.13b und konnten schnell Touren bis 5.12c punkten.


steil und griffig


wir hatten ein paar super Tage beim Sportklettern


Kalymnos lässt grüßen – steil ists hier 🙂

Somit hatten wir nach ein paar Sportklettertage wieder Motivation und entschlossen uns nach einem (notwendigen) Ruhetag eine größere alpine Tour zu machen. Am Abend vor dem Ruhetag fuhren wir aber noch nach Las Vegas und füllten unseren Elektrolythaushalt wieder ordentlich auf 🙂 Da es im Auto in der Nacht gefühlte 60°C hatte, fiel uns das Aufstehn nach 3h Schlaf sichtlich leicht. Den restlichen Ruhetag verbrachten wir mit einkaufen, waschen, rumhängen und nichtstun. Tags drauf gings dann früh los. Unsere Wahl fiel auf die „original route“ in der rainbow wall. Unsicher waren wir uns noch bei der Zustiegsbeschreibung – schreibt der Führer immerhin für die Zustiegszeit je nach Wegfindung 1,5 – 3h. Wir waren recht flott unterwegs und hatten auch nur einen kleineren Verhauer. Dennoch brauchten wir 2 schweißtreibende Stunden bis wir endlich am Einstieg standen.


die 400m hohe rainbow wall mit der „original route“ (5.12a = ca. 7a+) – ein Hammerteil!

Die Rainbow wall bot uns einen spektakuläres Ambiente. Die „original route“ folgt einer sehr spektakulären und logischen Riss und Verschneidungslinie genau in der Mitte der Wand. In der zweiten Seillänge (5.12a) machte ich leider einen dummen Fehler und flog im Nachstieg aus der Wand…


in der ersten Schlüssellänge

im zweiten Anlauf wars dann logisch und gar nicht so schwer – echt ärgerlich. Doch was folgen sollte, war auch nicht von schlechten Eltern. Die dritte Seillänge war zwar lt. Führer leichter, dennoch trieb sie den Puls und den Pump ordentlich rauf.


eine logische Linie


steile Kletterei auf supergeilen Sandstein


besser gehts nicht!

Die Absicherung war genial: dort wo es nicht möglich war zu sichern, steckten Bohrhaken, und überall anders musste man selber absichern (was kein Problem war). Es lief immer besser und runder. Wir konnten eine Länge nach der anderen ohne Probleme abhaken und holten kurz unterm Ausstieg noch zwei Amerikaner ein, die am Wandfuß biwakierten. Matthias gelang die Onsight Begehung (Glückwunsch!) und ich hatte leider einen Abflug in der ersten Schlüssellänge.


eine Verschneidungslänge folgt der anderen


die zweite Schlüssellänge (5.12a) rannte ich rauf – ich war sooo motiviert!


die letzten und steilen Meter

Innerhalb von 40min seilten wir die 400m ab und gingen in weiteren 1,5h wieder raus zum Auto. Diese Tour war wohl mein persönliches Highlight auf unserem USA Trip! Da wir zwei Tage später weiterziehn wollten, entschieden wir uns für den nächsten Tag für eine etwas kürzere Tour. Die „Drifting“ war eine weitere geniale Tour, die zwei Mancos hatte: erstens könnte diese Traumkletterei ruhig dreimal so lang sein, und zweitens war der Zustieg über den Canyon eine einzige Plagerei. Denn dieser Canyon ist von unten bis oben zugewuchert mit dichtestem (und stacheligem) Gebüsch. Die tolle Kletterei lässt alle Zustiegsqualen schnell vergessen, und somit konnten wir hier eine weitere Traumtour wiederholen.


Seillänge Nr. 1 der „Drifting“ – ein absoluter Traum!


wunderschöne Kletterei auf tollem Fels


hingehn und klettern – mehr gibs dazu nicht zu sagen!


griffige Wandkletterei


die letzte Seillänge verlangt noch mal genaues hinschaun

Am Weg in den Osten machten wir noch Halt im Monument Valley, wo wir einen wunderschönen Sonnenaufgang genießen durften.


Sonnenaufgang im Monument Valley (klick drauf für Originalgröße)

Dann in Moab abgekommen, checkten wir uns wieder Kletterführer und fuhren zur sogenannten „wall street“. Das ist ein Klettergarten, der direkt an der Straße liegt. Die Kletterei ist super: steil und mit Rissen und Verschneidungen durchzogen. Dabei gibt es nur wenige Bohrhaken. Die meisten Touren sind selbst abzusichern, wobei die Tops immer eingebohrt sind. Lediglich die unabsicherbaren Wandklettereien sind mit Bohrhaken ausgestattet. Wir konnten der Versuchung nicht widerstehen und stiegen auch in eine 5.13 Dachkletterei ein. Die Tour war zwar im ersten Anlauf zu schwer für uns, bereitete aber eine Menge Spaß.


Matthias beim Sportklettern an der wall street


Dachkletterei in einer 5.13 an der wall street

Dann gings auf ins berühmt, berüchtigte Indian Creek. Dieses Gebiet muss man wohl nicht vorstellen. Sind die paralellen Risse dieses Gebietes doch weltbekannt in der Kletterszene. Hier bekamen wir mal die übliche Watschen. Sind wir als Europäer diese Art der Kletterei überhaupt nicht gewohnt, so hatten wir logischerweise unsere Startschierigkeiten.


Indian Creek


das allabendliche Lagerfeuer war obligat


was für Farben – der ganze Canyon war in goldenen Herbstfarben getunkt

Bald fanden wir aber raus, dass die Rissbreite das entscheidene Kriterium ist, welche sich mit der Friendgröße messen lässt. So habe ich z.B. B.D. Camalot Größe 2er Hände (also gelb) und Matthias Hände sind ein bischen größer: gelb-blau. Die Klemmtechnik braucht viel Übung – vor allem auch die Fußtechnik. Das Laub der Bäume war herbstlich gelb und verlieh dem ganzen Gebiet ein zusätzliches kitschiges Flair.


Erika zeigt wies geht – sie zeigte uns viel und half uns auch oft mit Friends aus


one of its kind – Matthias sichert Erika in der Caveroute – mit dabei 8Stk B.D. 1er Friends


mit 10Stk B.D. 2er Friends kletterte ich den fast 35m langen „generic crack“

Wir konnten hier unter anderem die Triologie klettern: „incredible handcrack, generic crack & supercrack of desert“ welche zu den Superklassikern im Gebiet gehören. Hier waren teilweise bis zu 10 Friends von derselben Größe notwendig (was bei einer Routenlänge von 35m nicht übertrieben viel ist). Nach anfänglichen Startschwierigkeiten, hatten wir doch zum Schluss richtig Spaß. Am besten war wohl der Supercrack, der perfekt für Matthias Hände passte, und für mich nach oben hin eine Spur zu groß wurde (was sich auf den Pump ordentlich auswirkte).


Matthias im „incredible handcrack“



Matthias „jamt“ im Supercrack of Desert


der Supercrack hat uns eigentlich am besten gefallen, da unsere Handgröße sehr gut passte

Nach Indian Creek gings weiter ins Castle Valley wo wir den „rectory“ über die schöne Route „find jade“ besteigen konnten. Hier konnten wir die erlernte Rissklettertechnik gut anwenden. Dennoch wars für uns leichter die Ausstiegsvariante (5.11) über die eingebohrte Wandkletterei zu meistern, als den Einstiegsriss der mit 5.9 bewertet ist.


the rectory


eine überhängende 5.9 Länge – keiner von uns konnte sie rotpunkt klettern… abartig!


Riss, Riss, Riss


naked on top – Matthias und ich am Gipfelplateau des rectory

Am letzten Klettertag bestiegen wir noch die Cobra in den sehr eindrucksvollen Fishertowers. Diese sind jedoch eher was fürs Auge, da die Felsqualität hier bekannter Weise sehr schlecht ist.


Zustieg in unglaublicher Landschaft – die Fisher Towers


the cobra

Über 1000km weiter Richtung Westen verbrachten wir noch eineinhalb erholsame Tage in San Francisco, bevor es wieder zurück nach Europa ging. Die 3 Wochen waren sehr anstrengend, wunderschön und wir konnten viele nette Leute kennen lernen. Danke an Matthias, der es 3 Wochen mit mir ausgehalten hat 🙂 und an Ruth, die mich ziehen hat lassen! Es war sehr schön, aber ich bin froh wieder zurück in Europa zu sein.  Schließlich habe ich in den 3 Wochen in Amerika nie mehr als 4-5h geschlafen und war die erste Zeit recht verkühlt. Somit hatte ich so gut wie keinen Jetlag als ich wieder zu hause war 🙂

Fotos direct north buttress
Fotos central pillar of frenzy
Fotos lucky streaks
Fotos original route
Fotos drifting
Fotos find jade
Fotos the cobra

Fotos sportklettern red rocks
Fotos sportklettern wall street
Fotos sportklettern indian creek

Mrz 022010
 
 2. März 2010  5 Responses »

Der Winter 2008 / 2009 war wohl einzigartig – tolle Touren und immer gutes Wetter. Aber was mir heuer wirklich fehlen sollte, war wohl mein Onkel Anda, der mit viel Glück einen 30m Absturz in der Cadingruppe überlebt hatte… Anda machte die Touren – im speziellen die Skitouren – immer zu einem besonderen Erlebnis. Heuer sollte er zumindest über Weihnachten ausfallen, da er sich zurück in den Alltag kämpfte.


Naked on top – Stefan und i am Gipfel des Hochgasser – soooo kalt wars 🙂

Dank Stefans großartigen Einsatz, Andas unglaubliche Zähigkeit und tausender Schutzengel war er aber schon wieder auf dem Weg der Besserung. So machte der Winter natürlich nur halb so viel Spaß.


der Nordportalfall am Felbertauern – ein schöner Eisfall

Ich hatte immer das Gefühl, als ob was Wichtiges fehlt – und so wars ja auch! Nichtsdestotrotz machten wir auch diesen Winter ein paar lässige Touren. Angefangen in den Hohen Tauern mit dem Hochgasser – einer wirklich super Skitour – bei leider nur mäßiger Schneequalität, genossen Stefan und ich die wunderschöne Winterlandschaft der Hohen Tauern.


Mario startet in die erste Länge (WI 5+ / 6-)

Dann wars mal wieder soweit: Mario nahm mich mit zum Eisklettern. Unser Ziel war der rechte Nordportalfall am Felbertauerntunnel Nordportal. Es war außergewöhnlich warm (~ 0°C), der Zustieg kurz, und Mario stieg wie üblich zügig vor.


der Kurzenbachfall – mein erster Vorstieg im Eis (WI 4+)

Somit konnte ich im Nachstieg einen tollen und wunderschönen Fall genießen. Nach 2h standen wir auch schon wieder am Einstieg. Tags drauf war ich alleine unterwegs und fuhr deshalb recht früh ins Tourengebiet Kalkstein, um aufs Gaishörndl zu gehen.


mit Margit und Christian am Gipfel der Kreuzspitze in den Villgrater Bergen

Als ich wieder beim Parkplatz ankam, war es gerade mal kurz nach 10. Ich konnte diese Skitour alleine genießen, und bei der Abfahrt kamen mir schon die Massen an Leuten entgegen, die so immer in diesem Gebiet unterwegs sind.


Mario in der Schlüssellänge des Obstanzer Eisfalls – wir hatten sehr sprödes Eis im ganzen Fall

Heuer sollte es soweit sein: mittlerweile konnte ich ein paar Eisschrauben mein Eigen nennen, und ich war voll für meinen ersten Vorstieg im Eis motiviert.


Anda und ich am Gipfel des Marchginggeles – unsere erste gemeinsame Skiour nach Andas Unfall

Unser Ziel war der Ammertaler Fall auf der Felbertauern Nordseite. Stefan war mit von der Partie, aber als wir am Parkplatz ankamen, schneite es extrem stark und Marios Auto stand auch schon da.


Anda am Grat Richtung Toblacher Pfannhorn – ein herrlicher Skitag!

Nach dem kurzen Zustieg sahen wir Mario und Grisu im Fall. Wir drehten um und begegneten einem Bergführer und einem Bergretter, die mit Ski zum Einstieg gingen.


Wir hatten perfekte Verhältnisse bei der Abfahrt!

Nach kurzem Gespräch ging jede Seilschaft ihre Wege. Auf der Suche nach einem geeigneten Wasserfall stießen Stefan und ich auf den Kurzenbachfall – ein Einseillängenfall der mit WI 4+ bewertet ist.


Andrea, Dieter, Ruth & ich am Tirolerball im Wiener Rathaus

Beim Einstieg versuchten sich schon zwei Bergretter, getrauten sich aber nicht in den steilen Part einzusteigen, und drehten deshalb um. Najo… gott sei dank war i recht unerfahren und bin einfach eingstiegen.


Anda am Weg Richtung „Cresta Bianca“ in den Südtiroler Dolomiten

Nach viel zu viel gesetzten Eisschrauben, mords Nervösität und einem lauten Juchiza stieg ich zufrieden aus und sicherte Stefan nach. Der Startschuss war somit gefallen.


Anda am Gipfel der Cresta Bianca – es war ein kalter Tag und eine anstrengende Skitour

Mario erzählte mir nachher noch, dass 2min nachdem sie im Felberstüberl angekommen waren, eine rießige Lawine bis auf die andere Talseite schoss, und die Skiausrüstung des Bergführers und des Bergretters verschüttete. Sie selber hatten mehr Glück, da sie gerade im Fall waren und die Lawine über sie drüber schoss.


Ruths erste richtige Skitour – hier am Karnischen Kamm bei -14°C

Mit Margit und ihrem Freund Christian gings zwei Tage später auf die Kreuzspitze in den Villgrater Bergen und zum Abschluss des diesjährigen Winterurlaubs nahm mich Mario noch mal mit ins Eis.


Stefan spurt und Ruth folgt – links hinten kann man unser Ziel bereits sehen

Bei extrem spröden Eis begingen wir den 240m hohen Obstanzer See Fall, der mit WI 4 bewertet ist und einen recht alpinen Charakter aufwies. Kaum zu glauben, aber am 17. Jänner – keine 3 Monate nach seiner Operation (Halswirbel, Sprunggelenk) – unternahm ich mit Anda die erste Skitour.


ich, Ruth & Stefan am Gipfel des Hohen Bösrings

Es ging aufs Marchginggele. Wir machten eine Abfahrtsvariante, die nur bei sicheren Verhältnissen zu machen ist. Wir hatten perfekte Bedingungen und Pulver, Pulver, Pulver! Es hat mich sehr gefreut, wieder mit meinem liebsten Skitourenpartner, Mentor und Lehrer in Sachen Skitouren unterwegs sein zu dürfen.


Skitourengehen auf Zeit… Anda macht mi fertig! 1oooHm in 1h 40min auf den Straßkopf

Dann hieß es mal 12 Tage am Stück arbeiten. Trotzdem blieb genug Zeit um den Tirolerball im Wiener Rathaus zu besuchen, zumal Lienz der diesjährige Veranstalter war.


Blick vom Gipfel des Dürrensteins – rechts hinten die „Hohe Gaisl“

Ruth lieh sich das Dirndl ihrer Mum aus, und somit stand einem lässigen Abend nichts mehr im Weg. Auch Karli (mein „Halbbruder“ wenn man so will) war mit seiner Frau Nici mit den Lienzer Schützen im Einsatz.


Anda und ich am Gipfel des Dürrensteins – ein perfekter Tag!

Worauf ich mich aber schon wirklich freute war das kommende Wochenende. Mit Anda machte ich eine anspruchsvolle Skitour: Unser Ziel war die „Cresta Bianca“ – eine sehr lawinengefährdete Tour. Die Hänge hatten sich aber alle bereits entladen und die Ampel stand auf grün.


die Abfahrt kann beginnen – im Hintergrund die Drei Zinnen

Da wir die ersten waren mussten wir auch noch teilweise spuren und die 1400Hm machten sich zum Schluss schon bemerkbar (vor allem nach 12 Tagen arbeiten). Beim Rückweg schauten wir noch bei Ruth in Vierschach vorbei, wo wir kulinarisch verwöhnt und super bewirtet wurden.


wir hatten eine 1A Abfahrt vom Dürrenstein – Anda gibt Gas!

Danke vielmals an dieser Stelle dafür! Tags drauf hatte sich Ruth einen wirklich kalten Start in ihrer Skitourenkariere ausgesucht: Bei -14°C staretetn wir vom Lesachtal Richtung Hoher Bösring auf. Beim Gehen wars sogar angenehm warm, und wir hatten auch noch Sonne am Schluss.


solo auf die Lampsenspitze in den Stubaier Alpen – ich überholte über 50 Tourengeher!

Somit konnte Ruth ihren ersten Skitourengipfel mit Stefan, mir und zwei Südtirolern teilen. Lediglich bei der Abfahrt hatte sie noch ein paar Probleme: es ist halt doch was anderes auf der Piste. Aber Tiefschneefahren wird sie auch noch lernen 🙂


Ruth auf dem Weg zum Mitterzaiger Kopf in den Stubaier Alpen

Eine Woche später gings dann auf den Straßkopf als „Schlechtwetterskitour“ in (meiner) Rekordzeit von 1h 40min, und am darauffolgenden Tag wollte ich endlich mal den Dürrenstein in Südtirol machen.


Bei Kaiserwetter gibs im Winter nix schöneres als eine Skitour

Die Bedingungen waren perfekt: Sonne und Pulver! Beim Aufstieg hatten Anda und ich über 30 Leute überholt. Dafür waren wir bei der Abfahrt eine der ersten, und hatten unverspurte Pulverhänge für uns alleine – einfach perfekt.


Ruth bei der Abfahrt  –  schaut schon fast perfekt aus 🙂

Wochenends drauf gings mit Ruth nach Nordtirol um die Therme in Längenfeld / Ötztal zu besuchen. Natürlich verbanden wir das mit den Brettln, die die Welt bedeuten 🙂 Am Samstag bestieg ich solo die Lampsenspitze im Sellrain (wo ich über 50 Leute im Aufstieg überholte!) und am Sonntag machten Ruth und ich uns auf zum Mitterzaiger Kopf (auch im Sellrain).


im Vorstieg am Stuppen Eisfall im Nordtiroler Sellrain (WI 5)

Es waren zwei wunderschöne Skitouren mit 1A Pulverschnee. Nach langer Zeit unternahmen auch Flo und ich wieder mal ein gemeinsames Wochenende. Auch diesesmal fuhren wir nach Nordtirol.


Spitzkehren Richtung „Zwieselbacher Roßkogel“

Am Samstag machten wir eine „Schlechtwetterskitour“ am Windegg im Sellrain. Bei Hüfthohen Schnee und schlechter Sicht drehten wir nach ca. 800 Hm um und verliefen uns dann auch noch mal beim Suchen nach dem Stuppen Eisfall.


alle am Gipfel – ein super Skitag im Nordtiroler Sellrain

Statt dessen begingen wir seilfrei einen kleinen Wasserfall, seilten wieder ab als wir unseren Fehler bemerkten, und suchten das Ziel unserer Begirde. Schlussendlich fanden wir es auch und ich durfte meinen zweiten Vorstieg im Eis angehen.


wir hatten perfekten Schnee bei der Abfahrt vom „Zwiselbacher Roßkogel“

Lt. Flo checkt der Fall so bei WI 5 ein. Beim Einbruch der Dunkelheit waren wir wieder beim Auto. Am nächsten Tag gings endlich wieder mal auf einen 3000er. Mit dabei waren: Stefan, Stefan, Biersen, Sarah, Mone, Flo und ich.


Stefan im „Easy Afternoon“ (WI 4+)

Wir hatten perfektes Wetter, Flo und Stefan spurten vorne weg und wir kamen hinten langsam nach. Am Gipfel genossen wir eine prächtige Aussicht, und das Beste kam wieder mal zum Schluss: 1500Hm Powder – einfach nur genial.


ich in der zweiten Länge des „Easy Afternoons“

Somit ging wieder ein tolles Wochenende zu Ende. Mit Jürgen hatte ich schon länger ausgemacht, und diesesmal wollten wir unbedingt was durchziehen. Äußerst optimistisch packten wir zu unseren Ski auch noch die Eisausrüstung ein.


eins, zwei, drei – alle da – geil wars!

Obwohl der Föhn schon seit fast zwei Wochen für Temperaturen über 10°C sorgte, hofften wir auf den einen oder anderen Eisfall und fuhren Richtung Zillergrund im Zillertal. Dort bot sich aber ein trauriges Bild – von den Eisfällen war nicht mehr viel übrig.


rechts das Objekt unserer Begirde – die Zischgeles – ein wunderbarer Skitourendreitausender

Einen Versuch wollten wir aber noch starten und fuhren gleich weiter nach Lüsens im Sellrain, um dort einen Blick auf den Easy Afternoon zu werfen. Und tatsächlich – bedingt durch die hohe Lage und die Nordseitige Ausrichtung hatten wir hier super Verhältnisse.


Birsen auf der Zielgeraden

Gemeinsam mit Stefan stiegen wir diesen netten Fall auf der rechten Seite in einer etwas schwierigeren Linie (ca. WI 4+) durch. Am nächsten Tag musste Jürgen seine neuen Ski testen, und wir gingen gemeinsam mit den beiden Stefans, Mone und Birsen aufs Zischgeles bei Praxmar.


Mone und Stefan kurz vorm Gipfel

Wir hatten hier wieder einen perfekten Skitag, auf welchen wir abends im 11er Haus in Innsbruck noch des öfteren anstoßten. Zum Abschluss machten Jürgen und ich noch einen Eisfall im Ochsengarten.


Birsen, Mone, ich, Stefan, Stefan und Jürgen (kniend) am Gipfel der Zischgeles

Eigentlich sollte es der „Tomb Raider“ werden, aber da er uns nicht wirklich gefiel, entschieden wir uns kurzfristig für den „Sir Max“.


Stefan kennt die Gegend wie seine Westentasche und erklärt fleißig die umliegenden Gipfel

Da wir etwas blau waren, wars genau das richtige Programm für uns, an diesem Tag – nicht zu schwer und nicht zu leicht – ein richtiges Ausnüchterungsprogramm eben. Abends gings dann wieder Richtung Wien.


Jürgen in „Sir Max“ im Ochsengarten WI 5-


ich in der zweiten Länge von „Sir Max“

Danke an alle Beteiligten für diese schöne Touren. Es macht immer viel Spaß mit euch in die Berge zu gehen, um so schöne Tage zu verbringen!

Fotos:

Tiroler Ball Wiener Rathaus 2010

Hochgasser
Rechter Nordportalfall
Kurzenbachfall
Kreuzspitze
Obstanser Eisfall
Marchginggele
Cresta Bianca
Hoher Bösring
Straßkopf
Dürrenstein
Lampsenspitze
Mitterzaiger Kopf
Windegg
Planlos für Zwei
Stuppen Eisfall
Zwieselbacher Roßkogel
Easy Afternoon
Zischgeles
Sir Max

Desktopbild Stubaier Alpen (klick drauf für Originalgröße):

Abfahrtsimpressionen Zischgeles:

Sep 022008
 
 2. September 2008  4 Responses »

Wieder zurück in Wien und das Wetter war schön. Da gabs keine Entschuldigung – Ruth musste mit mir an den Fels. Das Ergebnis waren ihre ersten Vorstiege im 4+/5- Bereich und zwei nette Genußtouren in der vorderen Stadelwand (Platenführe & Fensterplatte).


Ruth steigt die letzte Seillänge der Fensterplatte vor

Bei der zweiten Tour ging mein Schatz sogar im 3er Gelände seilfrei (!) eine Seillänge – was ihr überhaupt nichts ausmachte (was nicht ohne ist für jemanden, der erst seit kurzem klettert) und stieg dann noch die Ausstiegsseillänge vor. Am darauf folgenden Wochenende war ich zu Hause und Volker und Nicole (von Topoguide.de) waren gerade in Cortina beim Klettern.


Andi in der Daham is Daham (Hoellental)

Lange musste ich nicht überlegen, als wir endlich mal ein persönliches Treffen (selbstverständlich zum Klettern – was sonst *g*) zu Stande bringen sollten. Bisher kannten wir uns nur von e-mails und Telephonaten.


Andi in der Headwall der Daham is Daham

Leider spielte das Wetter nicht ganz mit und somit tranken wir am Vormittag den einen oder anderen Kaffee und plauderten über diverse Klettereien. Zu Mittag wurde das Wetter besser und wir starteten in einen Genußklassiker im Lastoni di Formin. Den Felsen hier habe ich bei 2 Touren bereits genießen dürfen.


Volker im „Irene Sporn“

Mit Flo machte ich hier bereits die geniale alpine Tour „Grande Diedro“ und mit Stefan die tolle alpine Sportklettertour „Nikibi“. Diesesmal aber war der Fels und die Linie nicht ganz so perfekt. Trotzdem hatten wir eine Menge Spaß in dem „Irenesporn“ von Mauro Bernardi.


Anda hat a sichtlich Spaß in dieser Ausweichtour

Nach der Tour verabredeten wir uns für den nächsten Tag. Da das Wetter wiederum am Nachmittag schlechter werden sollte und wir zu 3. unterwegs waren, testeten wir eine Massimo Da Pozzo Tour namens „Il vecchio leone e la giovane fifona“ an. Da Volker der klettertechnisch und mental stärkste Kletterer war, stieg er alles vor und Nicole und ich konnten im Nachstieg genießen.


Ein Gipfelfoto muas sein 🙂

Volker hingegen hatte ordentlich zu tun, da die Tour mit 7a in der Schlüsselpassage doch recht schwer ist und die Hakenabstände ziehmlich weit (im Schnitt 8 – 10m) sind. Auch der Rest der Tour bewegt sich permanent von 6a – 6c. Doch für Volker kein Problem – souverän stieg er alles vor.


Nicole sichert Volker in der „Il vecchio leone e la giovane fifona“

Mit etwas Glück gelangen mir alle Seillängen onsight – aber schließlich schraubt man im Nachstieg bei weitem nicht so zu, wie man es im Vorstieg macht. Es machte eine Menge Spaß mit Nicole am Stand zu plaudern, wärend sie schon das Topo für den Topoguide 2 zeichnete.


Volker kurz nach der Schlüsselstelle

Das kann sie extrem schnell und sehr genau – ich habe nur gestaunt wie sie am Vortag innerhalb von nicht einmal 10min 2 Topos vom Irene Sporn gezeichnet hat. Die Tour endete nach 8 Seillängen mehr oder weniger in der Wand und wir seilten wieder zum Einstieg zurück. Am Auto wieder angekommen fing es punkt genau zu regnen an.


Nicole in der Crux (6c+/7a)

Danach luden mich die beiden noch auf einen Kaffee im Rifugio Dibona ein, wo ich ihren spannenden Geschichten lauschen und sie mit meinen Fragen nerven konnte 🙂 Danach gings wieder ab nach Wien. Das sind wirklich 2 besondere Menschen mit denen ich noch einige Touren machen möchte.


Nicole in einer 6c dieser genialen Tour

Am nächsten Wochenende machte uns leider das Wetter wieder einmal einen Strich durch unseren Plan. Die Alternative war eine Premiere in Sachen Seilpartner: Das erste mal war ich mit Andi in Seilschaft unterwegs. Die Tour ein Neoklassiker im Niederösterreichischen Höllental – Daham is Daham.


die Linie der „leone“ führt durch die wuchtige Wand des ersten Südwandpfeilers der Tofana di Rozes

Die Tour ist recht schön (wenn man Plattenkletterei mag… was bei mir nicht unbedingt der Fall ist). Dennoch sind die 7+ Stellen sehr anspruchsvoll und nicht leicht zu lesen. Nach dem gelungenem Durchstieg gings ins Weichalhaus auf ein Tourenabschlussbier und eine kleinere oder größere Jausen. Verdient hatten wir es uns.


Meisules dala Biesces mit der wunderbaren „Via Franz“

Ein neues Wochenende stand vor der Tour, ich war mit einem neuen Seilpartner – Dominik – unterwegs und das Wetter war ausnahmsweise gut. Am Freitag fuhr ich mit Ruth nach Hause, wo ich 30min später von Dominik abgeholt wurde und es gleich weiter zum Sella ging, wo wir die Nacht im Freien verbrachten.


Dominik in der ersten Seillänge der Tour von Ivo Rabanser

Am nächsten Tag stand die Tour „Via Franz“ von Ivo Dibona auf dem Programm. Mein mi noch 19 Jahren junger, aber bereits alpin erfahrene Seilpartner (er machte eine Woche zuvor die Comici an der großen Zinne Nordwand in 3er Seilschaft in nur 6h, wobei er alle schweren Seillängen führte!) hörte, dass das eine schöne Tour sein solle.


ein Standplatz in der recht ausgesetzten „Franz“

Auch der Topoguide sagte 4 Sterne – das ist schon mal vielversprechend. Hofi, wie er auch genannt wird, verband gleich mal die ersten zwei Seillängen und hatte somit schon die erste 7- Länge super gemeistert.


Dominik in einer 6+ Querung

Ich legte hingegen einen klassischen Fehlstart hin… die Finger frohren mir ein (wir waren nordwestseitig unterwegs) und in der Schlüsselstelle brach mir ein Teil eines Griffes aus – genug um mich aus der Wand zu befördern. Am Stand war ich dann gepumpt und etwas schockiert.


super ausgesetzt – und der Seilschaft hinter uns haben wir schon einiges an Zeit abgenommen

Doch wollte ich mir nicht die Blöse geben und stieg sofort weiter. Mit etwas Vorsicht gings dann auch ganz gut und die Anspannung löste sich. Ja es war eine mords Gaudi mit Dominik zu klettern. Die Tour war einfach genial – sehr ausgesetzt, steil und bombenfeser Fels. Was will man mehr?


geschlagener Haken, der mit Holzkeilen fixiert wurde

Mit viel Gaudi und recht zügiger Kletterei kamen wir dann auch nach 4,5h am Ausstieg an. Wir hätten sicher noch eine halbe Stunde raus holen können, aber es war nun mal so wie es war. Im Nachhinein ist man immer gscheider. es war gerade erst früher Nachmittag und das Wetter war perfekt.


Dominik in der oberen 7-

Nach einem Schnellabstieg entschieden wir uns für eine zweite Tour auf dem ersten Sellaturm. Hier führt eine alpine Sportkletterei neueren Datums namens Delenda Carthago durch die Südwand. Die Kletterei war einfach perfekt. Lediglich die bereits ziehmlich schmerzenden Füße trübten das Vergügen etwas.


unten und wieder oben – Tour Nr. 2 an diesem Tag – Dominik in der Delenda Carthago

Nach der Tour gings mit dem Auto Richtung Tofana. Auch hier hatte ich noch eine Tour von meiner „To Do Liste“ zu streichen – die „Pacchia“. Da Dominik am Sonntag zu Mittag bei seiner Freundin sein sollte und ich auf meinen Zug Richtung Wien musste, standen wir um 5 auf. Nach dem Schnellfrühstück gings die 1h 15min zum Einstieg.


steile und geniale Kletterei am ersten Sellaturm

Um 07:00 Uhr stiegen wir in die Nordwestlich ausgerichtete Wand ein – und wir waren alleine *g*. Leider hatte ich nach der ersten Seillänge einen Objektivdefekt und wir konnten die exterm geniale und fotogene Tour ich in Bildern einfangen (Dominik hatte keine Kamera dabei).


am Vormittag in einer Nordwestwand am Nachmittag oben ohne in einer Südwand

Die Pacchia ist 250m lang, gut eingebohrt und die Schlüsselstelle bildet ein extrem geniales und großgriffiges 2m Dach in der 4. Seillänge. Zur restlichen Kletterei kann man nur sagen, dass man sichs genau so vorstellt! Mit 10min Verspätung standen wir dann nach gelungener Onsightbegehung am Ausstieg und machten uns an den Schnellabstieg.


Eine Seillänge genialer als die vorige – bombenfester Fels – einfach ein Muss!

Um Punkt 11:00 Uhr waren wir wieder beim Auto und mit der etwas kriminellen Fahrweise von Dominik waren wir um 12:30 Uhr in Lienz.


in der ersten Seillänge der Hammertour „Pacchia“ am Tofana Castelletto

Mit diesen tollen Erlebnissen in der Tasche setzte ich mich zufrieden wieder in den Zug nach Wien… und jetzt sitze ich wieder in der Arbei

Fotos:

Plattenführe
Fensterplatte
Irene Sporn
Il vecchio leone e la giovane fifona
Daham is Daham
Via Franz
Delenda Carthago
Pacchia


Klick auf das Bild für Originalgröße

Jul 022008
 
 2. Juli 2008  5 Responses »

Nicht zu früh um 07:00 Uhr starteten wir von Lienz. Das Wetter schaute zwar anfangs nicht sehr berauschend aus, aber je näher wir zu den 3 Zinnen kamen, desto blauer wurde der Himmel.


der Preußturm mit dem auffälligen Riss in Wandmitte

Die 20€ Maut konnten mich heute nicht abschrecken.So starteten Anda und ich Richtung Einstieg. Eine Gedanketafel aus dem Jahre 2005 warnte uns schon beim Einstieg. Für Anda sollte es die erste Klettertour im heurigen Jahr werden.


Anda in der 2ten bombigen Seillänge (5)

Die Linie ist wirklich sehr elegant! Und mittlerweile sind auch schon 2 Standplätze eingebohrt. Die restlichen Stände lassen sich problemlos nachbessern. Der Felsen machte anfangs keinen sehr festen Eindruck, wies sich allerdings als bombig heraus.


kurz vor der Schlüsselstelle im Preußwandl

Wir gingen nicht den Originaleinstieg, sondern den etwas direkteren. Hier gehts schon in der 2. Seillänge zur Sache: eine tolle 5er Seillänge führt Anda zum gebohrten Standplatz.


Anda am Standplatz im Kamin

VOn hier aus startet das berühmte Preußwandl. Als Paul Preuß hier 1911 diese Linie verwirklichte, kletterte er diesen knallharten und unserer Meinung nach sehr kraftigen 5er (?) zuerst wieder ab, um seine eigenen Regel (nur das hinaufzuklettern, was auch im Abstieg möglich ist) zu untermauern.


super Aussicht vom Standplatz nach der 5. Seillänge

Dann gings weiter durch diesen genialen Kamin, der fast direkt auf dem Gipfel endet. Mittlerweile stecken schon einige Haken und sogar 2 Stände sind gebohrt.


Anda steigt in die schönste Seillänge ein (Nr. 6) – gleich wirds außergewöhnlich ausgesetzt

Wenn das Paul Preuß wüsste… Egal – wir hatten einen Mörderspaß in der Tour und waren sehr beeindruckt. In der 3. Seillänge fing auf einmal ein gemischter Chor an zu singen.


Gipfelsieg – mit Anda ist es immer am schönsten am Berg zu sein!

Beim Abseilen über die Südseite hörten wir wieder einen Männerchor. Die Abseilpiste ist super eingerichtet, und so kamen wir durstig und hungrig auf der Lavaredohütte an. Hier konnten wir auch dem Chor aus nächster Nähe zuhorchen.


Abseilfahrt über die Südseite

Die doch etwas betagteren Sänger, ölten ihre Stimmen immer wieder mit einem Gläschen Rotwein ein 🙂 Nach einem sehr teuren TAB (4,70€ / 0,5L Weizen) spürten Anda und i den Alkohol seine Wirkung tun.


die Zinnen Nordwände – einmalig!

Daraufhin torkelten wir wieder zurück zum Auto *gg* Zu Hause angekommen, gabs auch schon a super Geburtstagstorte (mhhhmmmmm). Danoch gings mit a poa Freunden zur Drau auf einen netten Grillabend, den uns Dave sehr großzügig spendierte und organisierte.


beeindruckende Kulisse beim TAB auf der Lavaredohütte

Am darauffolgenden Sonntag gings dann auf zu unserer Genußtour. Ich mit Mama und Ruth im Schlepptau, und Anda mit Stefan als eigene Seilschaft gings auf zur kleinen Gamswiesenspitze.


Mama auf dem Weg zu ihrer 2. Klettertour – die klassische NO Kante der Kleinen Gamswiesenspitze

Wir hatten die klassische NO-Kante vor, und die anderen zwei gingen die Gamsplatte – eine sehr lässige Tour! Beim Einstieg merkten wir, dass wir um Arschlecken zu spät gekommen waren. Einige Seilschaften machten sich gerade beim Einstieg fertig. Aber wir hatten keinen Stress.


Mama und Ruth kurz vor der unteren Schlüsselsstelle (4)

So gings etwas verzögert in diese schöne Wand. Für meine Mama war das ihre erst zweite Klettertour. Ohne Probleme gings bis zum Schotterband in Wandmitte, wo wir eine kleine Pause einlegten. Anda und Stefan kamen etwas verzögert hinter 3 Seilschaften voran.


Mama und Ruth auf dem schönen Standplatz nach der 2. Seillänge

Als ich beim Wandbuch stand, rannte quasi ein Alleingänger an allen vorbei und war 10min später auch schon gar nicht mehr zu sehen. Mit den Worten … a bisl trainieren … raste er ohne helm und nur mit Kletterschuhen bewaffnet bei mir vorbei. In der Schlüsselseillänge kamen meine zwei Mädels auch problemlos durch.


eine kleine (Rauch)Pause auf dem Schotterband muss sein 🙂

Lediglich der kleine Überhang bereitete meiner Mama anfangs kleinere Schwierigkeiten. Nachdem sie den Fuß richtig platzierte, war diese Crux auch geschafft und es ging weiter an die ausgesetzte Kante. Beim Ausstieg angekommen, waren alle nur noch froh aus den Kletterschuhen heraus zu kommen.


Mama ist ein Naturtalent beim Klettern – ohne Probleme steigt sie diese ausgesetzten Passagen

Zum TAB gings diesmal zur Karlsbaderhütte. Die netten Wirtsleute Edith und Rupert kannten mich noch gut und schenkten uns gleich eine Runde Schnaps aus. Nach einem super Essen und ein paar Radlern gings dann auch schon wieder ab Richtung Tal.


viel Luft unter den Sohlen und a Mords Gaudi 😀

Schließlich mussten wir am nächsten Tag in Wien wieder in unserer Arbeit sein. Bei der Autofahrt nach Wien lauschten wir noch dem Finalspiel der EURO 2008 im Radio und fieberten für die Spanier mit 😀 Als diese dann auch noch gewannen, konnte den Tag nichts mehr vermiesen.


da lacht das Kletterherz 😀

Es war ein superlässiges Wochenende mit 2 tollen Touren. Danke an alle Beteiligten dafür und danke für die tollen Geschenke, die super Torte, die nette Grillerei und überhaupt – lg Peter

Die Fotos vom Preußriss könnt ihr hier (klick) sehen.
Die Fotos von der Kleinen Gamswiesenspitze könnt ihr hier (klick) sehen.


Um das Panoramafoto von den Sextner Dolomiten in voller Größe zu sehen klick hier.

Jul 022008
 
 2. Juli 2008  2 Responses »

Nach einem gemütlichen Tag im Tal mit Frühstück mit Rosi, Maria, Stefan und Ruth beim Goldenen Dachl und anschließendem Shoppingwahnsinn *gg* mit Ruth und Maria, gings mit Stefan auf Richtung Hall. Am letzten Parkplatz im Halltal stiegen wir über das Lafatscher Joch ca. 2h zum Hallerangerhaus zu. Schon beim Zustieg fielen uns die umliegenden Wände – Speckkarspitze Westwand mit dem Buhldurchschlag und die Schnittelwände mit den Knallharten Erstbegehungen von Heinz Zak – und die eindruckvollste Linie mit der Kleinen Lafatscher Nord-Ost Verschneidung.


Die mächtige Lafatscher Nord Ost Verschneidung

Dieser Pause Extremklassiker war unser begehrtes Ziel. Lt. Panicoverlag waren sogar die Schlüsselstelle und ein paar Stände eingebohrt. Am Sonntag gings dann nach dem Frühstück los. Dadurch dass wir auf dem Hallerangerhaus übernachteten, sparten wir uns am nächsten Tag einen langen Zustieg, Zeit und Kraft. Es war sehr warum – und darum waren wir nicht beleidigt darüber, dass wir jetzt genau im Schatten kletterten. Die ersten 4 Seillängen führen im 4. Grad über teils brüchigen Fels zu den Schlüsselseillängen.


Stefan beim Zustieg – links hinten die Wand durch die einige schwere Heinz Zak Touren gehen

Am Vorabend habe ich erfahren, dass man 2Stk 4er Camalots zum Absichern dieser Seillängen braucht. Najo – immerhin habe ich einen 3er Camalot mit gehabt. Die erste 6- Verschneidungslänge ging trotzdem noch recht gut abzu sichern. Hier passte auch der 3er Friend teilweise hinein. Da ich sonst nicht mehr viel unter gebracht habe, schob ich diesen immer nach 2 – 3 Kletterzügen im Riss am Grund der Verschneidung nach oben.


Stefan führt die zweite Seillänge perfekt

Somit war ich eigentlich dort wo der Riss die richtige Breite hatte, ganz gut abgesichert. Doch die Schlüsselseillänge war dann etwas anspruchsvoller. Der Riss hatte nur auf den letzten Metern die richtige Breite. Und sonst gabs nur 2 Holzkeile von der Erstbegehung (anno 1928) + einen geschlagenen Haken zum Absichern. Nebenbei gesagt war die Kletterei mit 6 knallhart bewertet. Hier sollte auch lt. Panico Topo ein geklebter Haken stecken. Nur wo?? Auch die Stände waren alle komplett alpin und die Haken zum Teil in sehr schlechten Zustand.


die erste 6- Seillänge – anfangs noch recht einfach, wird sie nach oben hin etwas schwerer

Stefan hatte auch beim Nachstieg die Hosen so voll wie ich beim Vorstieg. Dabei verlor er auch eine meiner Lieblingsbandschlingen 🙁 Danach gings noch über eine 5+ Seillänge zu den Ausstiegsseillängen, die sehr brüchig waren. Außerdem haben auch hier die Längenangaben überhaupt nicht gepasst… Egal – wir kamen trotzdem oben an. Beim Abstieg fuhren wir noch über ein Schotterfeld ab.


in der 6er Seillänge sicherte ich mittels den Holzkeilen – die richtigen Friends lagen im Tal

Da hier einiges an Schnee lag, haben wir einen kleinen Umweg gemacht. Auf einmal fand ich eine Bombe aus dem 2. Weltkrieg. Irgendwie schon witzig – Flo hatte erst vor kurzem auch eine Bombe beim Klettern in Baden gefunden. Und jetzt das. Nach kurzem Telephonat mit dem Peter – dem Freund meiner Mum – verständigten wir die Polizei. Diese schickte uns den Entmienungsdienst auf das Lafatscherjoch herauf.


Stefan war ganz schön fertig nach dieser überraschend harten Seillänge 🙂

Da der Zustieg vom Parkplatz aus 2h dauert, das Gelände sehr unübersichtlich ist und die Bombe nicht leicht zu finden, schickten sie uns einen Hubschrauber. Eine halbe Stunde nach dem Telephonat setzte der Polizeihubschrauber vom Innenministerium auch schon den Entmienungsmensch ab. Ganz gemütlich in Jeans und sichtlich in Sonntagsstimmung lachte er uns ins Gesicht und sagte: Schnell is gongen oda?


die gefundene Granate (Größenvergleich)

Wir konnten nur grinsen. Irgendwie wirkte er ganz normal – ohne spezielle Ausrüstung oder sonst was. Er schaute sich kurz die Bombe an, hob sie einfach ganz normal auf, steckte sie in einen Plastiksack und fragte den Copiloten: Die nem ma mit oda? – Der schüttelte nur den Kopf.


der Hubschrauber setzt die Leute vom Entmienungsdienst ab

Nachdem wir uns kurz verabschiedet hatten, waren sie auch schon wieder auf dem Weg Richtung Innsbruck. Und uns erwartete ein 2h Abstieg 🙁 Am Abend wurde dann die Tour beim EM Spiel Italien / Spanien begossen. Ruth und Maria fieberten zwar für die Italiener, aber schlussendlich sinds dann doch ausgeschieden.


Tiroler Fels ist und bleibt der Beste ;D

Am Montag starteten Ruth und ich dann noch mal ins Halltal und schauten uns den Plattenturm an: Eine total nette Plattenpartie, wo ein paar Genußtouren nebeneinander eingebohrt sind. Im 4. und 5. Grad gings hier in der Sonne ein paar extrafeine Seillängen bis zum Top.


Ruth hat sichtlich Spaß in der Tour

Da mein Schatz sich am Vortag einen gscheiden Sonnenbrand eingfangen hat, war sie heute klüger und schmierte sich gscheid ein. Aber i war natürlich blöd genug und kletterte in der Unterhose. Dafür hab i mir auch einen 1 A Sonnenbrand am ganzen Rücken eingefangen 😀 Tio – Dummheit ghört bestraft. Ruth hatte sichtlich Spaß an dieser Art von Kletterei.


geniale Plattenkletterei – und weit und breit ist niemand zu sehen!

Doch auch sie störten die vielen Bohrhaken. Hier sind sogar die 4- Plattenlängen mit sehr kurzen Hakenabständen eingebohrt. Nach oben hin wirds dann etwas weiter. Aber das ist sicher eine ideale „Wand“ für Einsteiger um das Vorsteigen zu üben.

Die Fotos von der Lafatscher Riesenverschneidung könnt ihr euch hier (klick) anschauen.
Die Fotos vom Plattenturm könnt ihr euch hier (klick) anschauen.